Ständiger Diakon mit Familie – geht das?
Zuerst vorweg: Ja, es ist möglich und ja, die Familie geht den Weg auch in der Zeit der Ausbildung mit, aber es ist auch eine Herausforderung.
Als mein Mann Wolfgang mit der Ausbildung begann, waren unsere beiden Söhne im Jugendalter. Sie hatten viele Fragen und es gab angeregte Diskussionen über Kirche, soziales Tun, Freizeitgestaltung usw. Anfangs war es für sie peinlich, wenn ihre Eltern sichtbar und hörbar ihre Dienste im Gottesdienst erfüllten. Heute sind sie stolz darauf und Wolfgang durfte bei beiden Hochzeiten der Feier vorstehen und wird auch unsere Enkelkinder taufen.
Mein Mann und ich hatten im Lauf unserer Lebens- und Beziehungsgeschichte bereits Antworten für uns gefunden. Diese Antworten mussten wir immer wieder korrigieren und mit unserer Familie neu formulieren. Unsere Glaubenswege sind unterschiedlich, aber wir haben eine gemeinsame Glaubens-, Feste-, und Wertekultur entwickelt, die unsere Familie verbindet und stärkt. Es ist ein Geschenk und nicht selbstverständlich und wird uns vermutlich weiterhin fordern. Heute bin ich froh, dass Wolfgang mit uns gemeinsam um den Weg als Diakon gerungen hat und seiner Berufung gefolgt ist.
Wir habe gelernt, dass jede/r in der Familie eine eigene „Berufung“ hat und diese nach eigener Entscheidung selbst entdecken und leben muss. Und das ist sehr gut so.
Margit Ablasser
Sprecherin der Frauen Ständiger Diakone